Ausblick und Diskussion
Aufgrund der empirischen Ergebnisse und der qualitativen Erkenntnisse haben wir mögliche Handlungsfelder identifiziert, die als Ausgangspunkt für Diskussion gesehen werden können.

01
Standartisierte Screenings
Standardisierte Screenings wie das Copenhagen Burnout Inventory (CBI) ermöglichen eine frühzeitige, valide und anonyme Erfassung von Belastungssymptomen bei Mitarbeitenden. Sie schaffen die Grundlage für systematisches Monitoring, fördern Reflexion und bilden einen wichtigen Baustein zur Burnoutprävention und Gesundheitsförderung im Arbeitsalltag.
02
Fördermittel
​Der Innovationsscheck der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) bietet Unternehmen finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 10.000 €, um externe Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Für Emmaus Innsbruck könnte er die Möglichkeit bieten, gemeinsam mit einer Forschungseinrichtung wie dem Management Center Innsbruck (MCI) innovative Maßnahmen – etwa ein standardisiertes Burnout-Screening – zu entwickeln und umzusetzen.


03
Kommunikation
Offene Kommunikation ist zentral für die psychische Gesundheit im Arbeitskontext. Sie ermöglicht es Mitarbeitenden, Überlastung frühzeitig anzusprechen, ohne Angst vor Stigmatisierung. Um dies zu fördern, könnten Mitarbeitende gezielt in empathischer Gesprächsführung geschult werden. So entsteht ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld, in dem Belastung enttabuisiert wird.
04
Einzelsupervison
Einzelsupervisionen können Mitarbeitenden einen geschützten Raum bieten, um persönliche Belastungen, berufliche Herausforderungen und emotionale Spannungen individuell zu reflektieren. Im Unterschied zur Teamsupervision ermöglicht sie eine gezielte, auf die Einzelperson abgestimmte Unterstützung. Besonders in belastenden Arbeitsfeldern wie der Suchthilfe kann sie zur Stabilisierung und Burnoutprävention beitragen.


05
Räumlichkeiten
Der geplante Umbau bei Emmaus Innsbruck könnte die Chance bieten, die Arbeitsumgebung gezielt gesundheitsförderlich zu gestalten. Rückzugsräume, klare Zonierungen zwischen Arbeits- und Kommunikationsbereichen sowie flexibel nutzbare Räume für Konzentration, Austausch und Erholung könnten wesentlich zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden beitragen. Entscheidend ist, dass die Raumplanung gemeinsam mit den Mitarbeitenden erfolgt, um deren Bedürfnisse bestmöglich zu berücksichtigen.